Zittern, bis das Fett schmilzt – was ist wirklich dran am Trend?

Ein Fitnessgerät für Faulpelze? Wenn es das gäbe, dann wäre es die Vibrationsplatte. Bei diesem Gerät stellen sich die Trainierenden ganz einfach hin, lassen sich auf vibrierenden Platten durchrütteln und schon purzeln die Pfunde. Auch Dellen in der Haut soll das Gerät verschwinden lassen sowie das Stählern der Muskeln gehört zu den Eigenschaften, die fast zu schön sind, um wahr zu sein. Doch was ist wirklich dran an diesem Trend? Wir verraten es.

Einfaches Rumstehen führt zu keinem Erfolg

Wer denkt, dass sich der Sportler einfach nur auf die Platte stellt und dabei wirklich (ohne selbst etwas zu tun) abnehmen kann, wird leider enttäuscht. Stattdessen handelt es sich wirklich um ein ernstzunehmendes Sportgerät, bei dem auch eigene Aktivität vorausgesetzt wird.




Doch was ist der Sinn der ganzen Sache? Wie funktioniert die Rüttelplatte für den Körper? Ganz einfach: Steht ein Sportler auf der Platte, so wehrt sich der Körper ganz automatisch gegen die Bewegungen. Hierfür werden die Muskeln benötigt und angespannt.

Das Ziel ist es dabei, nicht einfach nur rumzustehen, sondern gezielt gegen das Rütteln vorzugehen. Dabei spricht das Training auf der Vibrationsplatte auch die sogenannten “unwillkürliche Muskeln” an, die sich in der Körpertiefe befinden. Bewusst steuern können wir in der Regel nur etwa 60 Prozent unserer Muskeln. Damit auch die weiteren Muskeln mit in das Training einbezogen werden, können sie durch die Vibrationsplatte bewusst angesteuert werden.

Eine Studie kommt zu dem Schluss, dass Vibrationsplatten tatsächlich beim Abnehmen helfen können. Dabei unterliegt der Erfolg der Logik, dass viele Muskeln auch viel Energie verbrauchen. Ein weiterer Vorteil dieser Technik ist die Tatsache, dass das Training stabilisierend auf das Skelett wirkt. Auch die weniger frequentierten Muskeln zu trainieren, schützt langfristig vor Rückenschmerzen und sogar vor Bandscheibenvorfällen. Nicht zuletzt wirkt sich das Training sogar positiv auf Stress auf, da selbst das Gehirn eng mit der Muskulatur verknüpft ist. Durch die Bewegung schüttet der Körper Myokine aus, Botenstoffe, die vor verschiedenen Krankheiten schützen können.




Kein Nutzen ohne Risiko

Wer noch zu den absoluten Sport-Anfängern zählt, sollte nicht mit dem Training auf der Vibrationsplatte beginnen. Für die Vibrationskräfte dürfen die Muskeln schlichtweg nicht zu schwach sein, da sonst die Bewegungen nicht abgefedert werden können. Auf diese Weise könnte es im schlimmsten Fall sein, dass es zu Schäden an den inneren Organen kommt.

Untrainierte Menschen federn diese Kräfte schlichtweg noch nicht stark genug ab, daher sollten sie erst einmal mit leichten Übungen beginnen. Kniebeugen, leichter Muskelaufbau und Ausdauertraining, um eine grundlegende Fitness aufzubauen, ist daher vor dem Training mit der Vibrationsplatte unabdingbar.

Wem es stattdessen nur darum geht, die Ausdauer zu trainieren, wird mit der Platte nicht glücklich. Es handelt sich lediglich um eine Ergänzung zum regulären Training. Natürlich kann es viele Effekte noch weiter positiv beeinflussen, aber alleiniges Training mit der Vibrationsplatte wird noch kein Supermodel erschaffen.

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